Author: Andreas Alt, Sales Director Medical
Kontinuierliche Atemluftflussmessungen während der Anästhesieüberwachung, intensivmedizinischen Behandlung und in anderen klinischen oder ambulanten Umgebungen stellen wichtige Informationen für die Einschätzung der kardiorespiratorischen und Atemkreislauffunktion zur Verfügung und sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. 90 Jahre nach dem ersten Einsatz der Eisernen Lunge haben maschinelle Beatmungsverfahren, die mittels maschinellen "Luftpumpen" den Patienten mit Atemgas versorgen, Einzug gehalten. Bei diesen Überdruckbeatmungsverfahren wird mithilfe von positivem Druck Luft in die Patientenlunge geführt. In diese Beatmungsgeräte wurden zunehmend intelligente Funktionen integriert, die dem Beatmungsgerät erlauben, sich automatisch den Veränderungen der Lungenmechanik bzw. der Patientenatmung anzupassen. Moderne druck- oder volumenorientierte Beatmung ist damit heutzutage patientenorientierter als früher. Da aufgrund der geräteseitigen Intelligenz immer weniger Beatmungsverfahren benötigt werden, hat sich gleichzeitig auch die Beatmung vereinfacht. Wurde beispielsweise früher die Spontanatmung bei invasiv beatmeten Patienten zur Erleichterung der mechanischen Beatmung durch Sedierung und Muskelrelaxation unterdrückt, kennt man heutzutage die Vorteile der Spontanatmung und versucht diese über einen möglichst langen Zeitraum aufrechtzuerhalten.
Beatmungstherapien
Nichtinvasive Beatmung beschreibt Beatmungstherapien, die nichtinvasiv zum Beispiel mittels Masken oder Nasenbrille ausgeführt werden. Oft spricht man deshalb in diesem Zusammenhang von Maskenbeatmung oder NIV bzw. NPPV (Non-Invasive Ventilation bzw. Non-Invasive Positive Pressure Ventilation). Bei der invasiven Beatmung wird ein endotrachealer Tubus oder eine tracheale Kanüle in die Luftröhre des Patienten geführt, um die Lunge mit Atemluft zu versorgen. Beide Beatmungsarten - nichtinvasiv und invasiv - haben ihre Berechtigung und werden oft komplementär eingesetzt. Die nichtinvasive Beatmung wird vor der Intubation oder nach der Extubation im klinischen Umfeld eingesetzt. Eine weitere klassische Anwendung der NIV-Therapie ist die häusliche Pflege, bei der sie Patienten Beatmungsunterstützung bietet. Dabei unterscheidet man zwischen hoch entwickelten Beatmungsgeräten für die Intensivpflege mit einer nichtinvasiven Beatmungsoption und weniger komplexen nichtinvasiven Beatmungsgeräten für den Einsatz im subakuten Bereich und in der häuslichen Pflege.