Das zunehmende Umweltbewusstsein wirkt sich nicht nur auf die Art und Weise aus, wie Menschen leben, reisen und essen, sondern auch auf die Gestaltung von Gebäuden. Moderne Häuser streben eine sehr hohe Energieeffizienz an, um natürliche Ressourcen, die hauptsächlich zum Heizen verwendet werden, einzusparen. Eine Folge davon ist der Trend zu luftdichten Gebäuden, die im Vergleich zu älteren Gebäuden eine bessere Isolation aufweisen. Luftdichte Gebäude bewirken, dass es weniger Luftaustausch durch Wände, Dächer, Fenster, Risse usw. gibt, was die Luftqualität im Inneren negativ beeinflusst. Eine reduzierte Raumluftqualität wiederum beeinflusst die Produktivität und das Wohlbefinden von Menschen negativ. Dies macht letztendlich ein aktives Belüftungssystem erforderlich, das regelmässig frische Luft für ein gesundes und produktives Raumklima bereitstellt. Da Belüftungssysteme grosse Mengen Energie für die Konditionierung und Bereitstellung von Frischluft benötigt, ist auf eine hohe Energieeffizienz der Anlagen zu achten, was durch Lüftungsstrategien, die den Luftaustausch anhand des aktuellen Bedarfs steuern, ermöglicht wird.
Der Mensch ist die Hauptquelle für erhöhte CO₂-Konzentration und andere Kontaminationen in Innenräumen, weshalb der Bedarf an frischer Luft von der Anzahl der in einem Raum anwesenden Personen und deren Aktivitäten (z.B. Kochen, Sport, Erholung) abhängt. Befinden sich Menschen in geschlossenen Gebäuden so wird die CO₂-Konzentration in diesem Raum steigen und die Raumluftqualität sinken, weshalb sich die CO₂-Konzentration als Indikator für Luftqualität und als Regelparameter für Lüftungsanlagen empfiehlt: Basierend auf der Messung der Raumluftqualität kann ein bedarfsgerechter Luftaustausch ermöglicht werden, der einerseits für ein gesundes und behagliches Umfeld sorgt und andererseits eine hohe Energieeffizienz gewährleistet.
Sensirion revolutioniert nun den Markt für CO₂-Sensoren mit dem neuen SCD4x Sensor, der auf der einzigartigen PASens® Technologie von Sensirion basiert. Die PASens® Technologie nutzt das photoakustische Messprinzip und bietet eine extreme Miniaturisierung des CO₂-Sensors, ohne die Sensorperformance zu beeinträchtigen. Der Grund hierfür ist, dass die Empfindlichkeit des Sensors, im Gegensatz zum heute üblichen NDIR-Messprinzip, unabhängig von der Größe der optischen Kavität ist. Dies ermöglicht Kunden eine kosteneffiziente, flexible und kompakte Integration und erlaubt den Einsatz von CO₂-Sensorik in Applikationen, in denen bislang kein ausreichender Bauraum vorhanden war. Ausserdem wurde die Anzahl der integrierten elektrischen Komponenten drastisch reduziert, was zu einer äusserst preiseffizienten Kostenstruktur und somit zu deutlich tieferen Preisen führt. Die Miniaturisierung des Sensors und die attraktive Kostenstruktur eröffnen dem SCD4x zahlreiche neue Möglichkeiten zur Integration in neue Produkte und Anwendungen mit hohen Stückzahlen, wie z.B. in kompakten Lüftungsanlagen, Lufttauscher, Sonden für Lüftungskanäle, Luftreiniger, Thermostate, Klimageräte und Luftqualitätsmonitore.
Auswirkung von erhöhten CO2-Konzentrationen in der Raumluft
Kohlendioxid ist eines der zentralen Produkte des menschlichen Stoffwechsels, bei welchem mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse unter Zufuhr von Sauerstoff unter anderem in CO₂ umgesetzt wird, welches wiederum über die Atmung abgegeben wird. Während sich dies draussen schnell verdünnt, kann sich die CO₂-Konzentrationen in geschlossenen Räumen schnell erhöhen. In besonders stark besuchten Räumen, wie z.B. Seminarräumen oder Schulzimmern, aber auch in besonders kleinen Innenräumen, wie beispielsweise einer Autokabine, kann sich die CO₂-Konzentration durchaus innerhalb weniger Minuten verzehnfachen. Während die atmosphärische CO₂-Konzentration relativ unabhängig vom Ort rund 400 ppm (parts-per-million) beträgt, können in Innenräumen bei ungenügender Lüftung bis zu 5000 ppm erreicht werden. Durch die Anreicherung von CO₂ wird der Stoffwechsel erschwert; bereits ab einer CO2 Konzentration von 1000 ppm können Schläfrigkeit und Konzentrationsstörungen auftreten.
Aufgrund der spezifischen Wirkung von CO₂ auf den menschlichen Stoffwechsel ist eine selektive Messung dieses Moleküls gerechtfertigt. Für CO₂ bietet sich hierbei die selektive Anregung von Relativschwingungen der einzelnen Atome an, welche über Absorption von Infrarotlicht erreicht werden kann. Abbildung 1 zeigt die verschiedenen Absorptionsbanden von typischen in der Atmosphäre vorkommenden Gasen.